Norwegen Van Trip

Wir waren für 2 Wochen mit dem Van unterwegs und haben die Gegend erkundet, sind ein paar Berge bestiegen und haben unsere Regenbekleidung auf ihr Können getestet.
Wie wir den Trip geplant haben
Wir wollten beide schon eine längere Zeit in den Norden Norwegens fahren, da uns die Natur dort so begeistert hat (auf Fotos und Videos zumindest) entschlossen wir uns im September 2022 für zwei Wochen eine Van Tour durch Lofoten zu machen. Wir haben uns in Tromso einen Van der Firma WeCamp Norway ausgeliehen. Der Van bekommt jetzt keinen Schönheitspreis, aber er hat seinen Job absolut gut gemacht und wir haben es extrem genossen im Van zu leben. Wir haben uns keine fixe Route vorgenommen, lediglich ein paar Orte, die wir gerne gesehen hätten. So sind wir von Tromso zuerst Richtung Senja und dann ganz hinunter nach Reine gefahren und haben immer spontan Übernachtungsplätze gesucht und dort geschlafen. Das ist super in Norwegen, da man überall Übernachten darf.
Unsere Route
Tromso – Fjordgard – Skaland – Bostad – Lofoten Beach Camp – Reine – Vikten – Henningsvaer – Selfjord – A – Bodo
Tromso- Fjordgard: Unser erster Hike in Norwegen ging von Fjordgard aus hinauf auf den Hesten (556m). Den Wanderwegen konnte man entnehmen, dass hier normalerweise sehr viel los ist. In dem Fall war ich sehr froh, dass wir in der Off Season da waren und das Wetter noch dazu bescheiden war- Regen und Nebel. Am nächsten Tag wanderten wir dann noch hoch auf den Barden (659m), wo wir eine unglauglich schöne Aussicht auf die Fjorde hatten!
Fjordgard- Skaland: Nächster Stop: Skaland. Die Route wäre eigentlich nur 20 Minuten lang, aber leider war die Verbindungsstraße gesperrt und wir mussten einen Umweg von fast 2 Stunden nehmen. Jeeeah. Dadruch, dass die Gegend dort so unbeschreiblich schön ist und für uns eh alles neu war, war es halb so wild. Am Strand doret konnten wir dann sogar noch einen traumhaften Sonnenuntergang genießen. Am nächsten Tag ging es zur einzigen Sonnenaufgangstour unserer Reise auf den Husfjellet (632m). Übrigens ein toller Platz um einen Heiratsantrag zu bekommen. The girl said YES.
Nach dem Hike gingen wir eine Runde im Meer schwimmen (naja schwimmen wäre jetzt übertrieben, nennen wir es 20 Sekunden Schocktherapie im kalten Wasser) und weiter ging die Reise.
Skaland- Bostad: Diesen Tag verbrachten wir fast nur im Van, wir haben ein paar Stopps gemacht, um was zu kochen und uns ab und zu die Füße zu vertreten. Da im Norden das Wetter besser war, beschlossen wir, direkt hinunter zu fahren. In Bostad besuchten wir das Lofotr Wikingermuseum. Es war super interessant und sollte man sich einmal anschauen, wenn man schon in der Gegend ist. Im Museum gab es eine mega gut riechende Suppe, leider haben wir keine Suppen Tour dort gebucht haha. Wir haben die Nacht dort in der Nähe verbracht.
Bostad- Lofoten Beach Camp: Am nächsten Tag ging es dann noch etwas weiter Richtung Norden zum Lofoten Beach Camp. Hier war unsere Base, wenn wir das Wasser aufgefüllt haben, duschen gingen oder auch einfach einen Kaffee schlürften.
Und genau im Lofoten Beach Camp habe ich auch David und Tarah kennengelernt. Wir „kannten“ uns bereits über Instagram aber haben uns noch nie in Persone getroffen. Auch wenn wir in Tirol nicht Mal eine Stunde voneinander entfernt wohnen. Unser Plan: uns auf einen Kaffee treffen. Tja, falsch gedacht. Den kompletten restlichen Urlaub haben wir gemeinsam verbracht. Van an Van geparkt, gekocht, gelacht und gewandert. Ein Träumchen. Danke für eure Zeit und die vielen Lacher, die wir gemeinsam erlebet haben.
Reine: Nur etwa 40 Minuten vom Beach Camp Richtung Norden liegt Reine, ein kleines Dorf, das voll mit den bekannten Roten Häusen ist. Inmitten des Dorfes befindet sich ein super liebes Cafe, wo wir immer wieder Zeit verbracht haben. Jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Ort zur Hauptsaison komplett überfüllt ist. Bei uns war es jedoch super ruhig und angenehm. Direkt von Reine aus startet man auch auf den bekannten Reinebringen (442m) Hike. Ein mega Hike und ein super Training für den Hintern, da man den ganzen Berg nur entlang der Treppen hochwandert. Das Wetter war eher bescheiden, deshalb entschieden wir uns für rauf zu ballern.
Vikten: Von Vikten aus wanderten wir hoch auf den Hustinden (691m). Anfangs wieder mit eher schlechterem Wetter. Zu unserem Glück lockerten die Wolken am Gipfel schnell auf und wir konnten ein paar grandiose Blicke auf die Fjorde ergattern. Ein total schöner Hike, mit einer traumhaften Aussicht auf das offene Meer. David wollte den easy way down nehmen. Aber der Wind sagte: NEIN. Hike & Hike. Auch geil.
Henningsvaer: Mein Lieblingsort auf dieser Reise, da hier total nette Cafes und Restaurants waren. Wir waren dort im Klatrekafeen Restaurant essen, die Location war extrem gemütlich und das essen auch gut. Wenn man kein großer Fisch oder Fleischesser ist, dann haben wir die Erfahrung gemacht, dass es garnicht so einfach ist, etwas auf der Speisekarte zu finden. Meisten gab es in Restaurants für uns Burger, die gibt es überall in Norwergen. Wer einen richtig coolen Ort sucht, um einen Kaffee zu trinken, ein paar Mails zu bearbeiten oder einfach ein Buch zu lesen oder leckeren (und super teuren) Kuchen zu essen, der sollte unbedingt ins Trevarefabrikken gehen. In der Hauptsaison sind dort scheinbar auch einige Events und After Work Parties.
Von hier aus gibt es auch einen tollen Hike hinauf zum Festvagtinden (541m). Wir dachten hier, dass wir kein Glück mit dem Sonnenuntergang haben und als wir dann schon am Weg hinunter waren, verschwanden die Wolken und der Berg glühte. Das hieß für uns einen knackigen Sprint für etwa 150 Höhenmeter einzulegen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Kajak Trip: Ein aboslutes Highlight für uns war unsere Kajak Tour in eine ruhige Bucht. Leider bekommt man in Norwegen ohne Kajak Lizenz (ein 16 Stunden Kurs) kein Leihkajak und kann nur eine Tour mit einem Guide buchen. Was sicher auch total schön ist. Wir hatten Glück, da ein Bekannter uns die Kajaks privat geliehen hat. Wir sind natürlich nur unsere ruhigen Bergseen gewohnt, daher war es schon eine etwas andere Erfahrung am offenen Meer zu paddeln.
Kitinden Hike: Unsere letzte Wanderung für den Trip führte uns auf den Kitinden (757m). Eine perfekte Wanderung zum Abschluss. Wir wurden mit einem unglaublichen Sonnenuntergang sowie einem horizontalen mega Regenbogen belohnt. Der perfekte Abschluss dieser Reise. Am nächsten Tag ging es dann gleich in der Früh mit der Fähre nach Bodo, von wo aus wir dann wieder zurück nach Hause flogen. Good to know: Fähren, die man unbedingt braucht (weil man einen Flug gebucht hat) sollte man ein paar Tage im vorhinein buchen. Wir haben ein bisschen gezittert, aber ging alles gut und wir bekamen noch einen Platz.
Van Life
Dieser Urlaub war unser erster Trip, in dem wir ausschließlich für fast 2 Wochen in einem Van gewohnt haben. Anfangs dachten wir, dass wir bestimmt zwischendurch immer wieder Mal eine Nacht im Hotel verbringen werden, aber dem war nicht so. Wir genossen das Leben im Van in vollen Zügen und hatten keine Sekunde lang das Gefühl, dass wir in einem Hotel schlafen wollen.
In unserem Van waren bereits 2 Gaskochplatten sowie Salz, Pfeffer, Öl und Töpfe/ Pfannen vorhanden. Wir gingen alle paar Tage einkaufen und waren nur 3 Mal in einem Restaurant essen, da wir lieber selbst gekocht haben. Und weil einfach alles irre teuer ist, haha.
Im Van waren natürlich auch schon Leintücher sowie Bettdecken vorhanden. Wir hatten super viel Platz im Van und für die Lebensmittel war auch ein Kühlschrank vorhanden. Da wir auch ein Waschbecken und Wasser im Van hatten, war das Zähneputzen und abwaschen total easy. Wenn wir duschen wollten, dann sind wir zu Campingplätzen gefahren, das hat super funktioniert.
Good to know
In Norwegen ist generell alles einfach fast doppelt so teuer wie bei uns in Österreich, ob es das Essen im Restaurant ist oder auch der Einkauf im Superarkt. Bei Alkohol wirds dann etwas kompliziert: Man kann in den Supermärkten nur Bier und Cider kaufen und das unter der Woche auch nur bis 20:00 Uhr. Hat man Bock auf etwas Stärkeres, so muss man in einen Liquor Store gehen.
Wir haben garkein Bargeld gebraucht, da man in Norwegen selbst die öffentlichen WCs mit der Karte bezahlen kann.
Wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid, dann haltet euch an die Geschwindigkeitsbegrenzugen, denn diese Strafen sind sehr hoch und auch die Strafen fürs Falschparken sind super teuer. Wir haben 100 Euro bezahlt fürs Falschparken.
Das war‘s soweit! Ich hoffe, ich konnte euch einen Überblick geben über unsere Reise in den Norden Norwegens. Solltet ihr noch weiter Fragen haben, könnt ihr mir natürlich gerne schreiben.
Liebe Grüße
Anna